Connect with us

Sie suchen ein bestimmtes Thema?

Gesundheit & Medizin

Wie Bauch und Kopf miteinander verbunden sind

Ein Neurowissenschaftler erklärt, welche seelischen Belastungen hinter Magenbeschwerden stecken können.

Bauch und Psyche hängen eng zusammen: Dauerstress kann zu einer gestörten Verdauung führen.
Bauch und Psyche hängen eng zusammen: Dauerstress kann zu einer gestörten Verdauung führen. (Foto: Christin Klose/dpa)

Stress kann Menschen auf die Verdauung schlagen und das ist kein Wunder. Starke Emotionen werden immer auch körperlich empfunden, „vor allem im Magen-Darm-Bereich“, sagt der Schweizer Psychiater und Neurowissenschaftler Gregor Hasler.

Über Nerven und Hormone könne das Gehirn in stressigen Momenten die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt drosseln. Damit haben andere Muskeln mehr Energie zur Verfügung, wie Hasler erklärt. „Das kann hilfreich sein, zum Beispiel wenn man schnell flüchten muss.“

Sei man aber dauernd gestresst, werden Magen und Darm ständig zu wenig durchblutet. Die Folge ist eine gestörte Verdauung. „Das kann verschiedene Beschwerden verursachen – von Bauchdrücken und Übelkeit bis hin zu Durchfall und Erbrechen“, sagt Hasler in der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ (Ausgabe B5/2021).

Der Einfluss des Bauchs auf die Psyche

Umgekehrt trägt ein gesunder Magen-Darm-Trakt nach Angaben des Mediziners und Forschers auch zu einer stabilen Psyche bei. Eine große Rolle spielt dabei der Vagusnerv, der unter anderem Infos vom Hirn zum Bauch und vom Bauch zum Hirn leitet.

Dieser Nerv höre den inneren Organen zu, beschreibt der Autor des Buches „Die Darm-Hirn-Connection“. „Funktioniert die Verdauung gut, wird der Nerv zum Beispiel positiv stimuliert. Das beruhigt auch die Nervenzellen im Gehirn“, erklärt Hasler.

Auch die Zusammensetzung der Darmbakterien habe laut neuen Erkenntnissen Einfluss auf die Psyche, genauso wie das Immunsystem, von dem „80 Prozent“ im Darm angesiedelt sei.

Tipps für mehr Wohlbefinden

Haslers Ratschläge lauten: Sich ausgewogen ernähren, möglichst viel selbst kochen, nicht so viel Zucker essen, auf geregelte Mahlzeiten achten und sich mindestens eine halbe bis eine Stunde am Tag bewegen. „Außerdem anhaltenden Stress vermeiden“, sagt er, „und sich und seinem Bauch genug Ruhe gönnen.“

Buchcover Die Darm Hirn Connection

 

Prof. Dr. Gregor Hasler
„Die Darm-Hirn Connection“

Klett-Cotta Verlag, 368 Seiten, 20,00 €

Das Buch gibt es unter anderem bei BmitW – Bücher mit Wirkung.

(RP/dpa)

Veröffentlicht auf

ROLLINGPLANET ist seit 2012 Deutschlands Onlinemagazin für Menschen mit Behinderung und alle anderen. ROLLINGPLANET ist ein Non-Profit-Projekt, realisiert vom Verein Menschen, Medien und Inklusion e.V., München. Mehr über unser Team erfahren Sie hier.

Kommentieren

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Werbung
Werbung
Werbung

LESETIPPS

Werbung

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Gesundheit & Medizin

Wer zu viel um die Ohren hat, spürt körperliche Folgen oft genau dort. Häufig ist es allerdings die Verarbeitung im Kopf, die sich verändert. Wie Sie gegensteuern können, verrät ein HNO-Arzt. Von Tom Nebe

Gesundheit & Medizin

Aktuell ist vor allem im Zusammenhang mit Long-Covid häufig von diesem Syndrom die Rede – es tritt aber auch nach anderen Erkrankungen auf. Was Sie darüber wissen müssen. Von Julia Felicitas Allmann

Gesundheit & Medizin

US-Forscher entwickeln Vagusnerv-Stimulation, die bisher gängige Rehabilitationsmaßnahmen unterstützt.