Demnächst feiern die European Para Championships Premiere – und setzen einen neuen Standard im Para Sport. Vom 8. bis 20. August treffen sich 1.500 Athletinnen und Athleten aus zehn Sportarten in Rotterdam und kämpfen dort um EM-Medaillen und Tickets für die Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Aus Niedersachsen sind elf Athletinnen und Athleten für das Multisportevent qualifiziert. Am Dienstag hat der Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) sechs der elf Akteurinnen und Akteure in der Akademie des Sports vorgestellt und einen Fokus auf die Ziele im Para Badminton und Rollstuhlbasketball geworfen.
Laut Anders Spielmeyer, dem BSN-Leistungssportkoordinator, ist die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein großer Erfolg für Niedersachsen.
„Die European Para Championships sind ein Multisportevent, das wir so noch nicht hatten“,
sagte Spielmeyer.
58 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland
„Team Deutschland geht mit 58 Sportlerinnen und Sportlerin in Rotterdam an den Start, elf davon kommen aus Niedersachsen – der Großteil aus unseren BSN-Schwerpunktsportarten Para Badminton und Rollstuhlbasketball. Das zeigt, dass unser Fördersystem sehr gut funktioniert.“
Die Para Badmintonspieler können sich nicht ausschließlich über die Platzierung bei den European Para Championships für die Paralympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren. „Unsere Qualifikation für Paris läuft im Prinzip seit dem 1. Januar 2023 und geht bis zum 31. März 2024. In der Zeit gibt es mehrere Weltranglistenturniere mit unterschiedlicher Wertigkeit – Level 1, 2 und 3“, erklärte Bundestrainer Christopher Skrzeba, der Bundesstützpunkttrainer Jens Janisch bei dem Termin vertrat.
Es gehe darum, vor allem in den Level-1-Turnieren – wie beispielsweise in Rotterdam – so viele Punkte wie möglich zu holen. Es sei realistisch, fünf Sportler nach Paris zu bringen. Mit Jan-Niklas Pott, Marcel Adam und dem WM-Gold-Doppel Thomas Wandschneider und Rick Hellmann könnten vier der fünf aus Niedersachsen kommen, dazu die Dortmunderin Katrin Seibert als Potts Mixed-Partnerin.
Rollstuhlbasketballer sehen Finalchance
Bei den Rollstuhlbasketballern sieht das anders aus. Da sich nur je acht Teams bei den Frauen und Männern für die Paralympics qualifizieren, gibt es für Europa je zwei Plätze. Das heißt, beide Teams müssen ins Finale kommen, um in
Paris sicher dabei zu sein.
„Wir haben das Zeug, um ins Finale zu kommen“,
sagte Rollstuhlbasketball-Nationalspieler Jan Sadler vom Bundesligisten Hannover United. Klappt das nicht, gibt es eine Hintertür. Die Verlierer des Halbfinals spielen im April in Frankreich ein sogenannten Repechage-Turnier. „Auf europäischer Ebene unter die besten Vier zu kommen, ist definitiv drin “, so Sadler.
Zunächst war der BSN davon ausgegangen, im August mit zehn Aktiven zu den European Para Championships zu fahren. Während des Medientermins trudelte der elfte Name für Rotterdam ein. Der Deutsche Behindertensportverband teilte am Mittag mit, dass Flora Kliem vom ASC Göttingen im Para Bogensport nominiert wird. Kliems Teilnahme an den European Para Championships war lange vakant. Mit der Para Bogensportlerin gehen elf niedersächsische Aktive bei den European Para Championships in vier Sportarten an den Start.
Goalball – Wettkampfzeitraum 10. bis 13. August 2023
Para Badminton – Wettkampfzeitraum 15. bis 20. August 2023
Para Boccia – Wettkampfzeitraum 8. bis 13. August 2023
Para Bogensport – Wettkampfzeitraum 16. bis 20. August 2023
Para Judo – Wettkampfzeitraum 8. bis 10. August 2023
Para Radsport – Wettkampfzeitraum 16. bis 20. August 2023
Para Sportschießen – Wettkampfzeitraum 17. bis 20. August 2023
Para Taekwondo – Wettkampfzeitraum 14. bis 16. August 2023
Rollstuhlbasketball – Wettkampfzeitraum 11. bis 19. August 2023
Rollstuhltennis – Wettkampfzeitraum 8. bis 13. August 2023
(RP/PM)

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