Rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland (Stand: Ende 2019), doch in der Kulturszene sind sie zu selten vertreten (ROLLINGPLANET berichtete). Auch wenn das Bewusstsein für Inklusion insgesamt zugenommen hat, mangelt es noch immer an der beruflichen Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen – und ihre künstlerische Arbeit wird immer wieder als zweitrangig angesehen, auch wenn sie erstklassig ist.
Dabei kann eine Behinderung jeden treffen: Nur drei Prozent aller Menschen mit Behinderung in Deutschland haben ihre Behinderung seit ihrer Geburt oder im ersten Lebensjahr bekommen, neun von zehn Menschen haben eine Behinderung, weil sie durch eine Krankheit verursacht ist.
Schauspieler, Musiker und Maler
Der Film „Von wegen behindert!“ von Gesa Berg stellt ganz unterschiedliche Menschen aus der Kulturszene vor: Die Malerin Nora arbeitet im Hamburger „Atelier Freistil“, einem Ort für professionelle Künstler mit Behinderung. Der Comedian und Schauspieler Tan Caglar benutzt einen Rollstuhl und macht seine Behinderung auf der Bühne zum Thema. Hornist Felix Klieser gehört zu den besten und erfolgreichsten Hornisten weltweit. Er wurde ohne Arme geboren und bedient die Ventile seines Instruments mit den Füßen. Friederike Jaglitz und Michael Schumacher spielen im Ensemble „Meine Damen und Herren“, einer Gruppe von professionellen Schauspielern mit sogenannter geistiger Beeinträchtigung. Sie zeigen: In Kunst und Kultur muss eine Behinderung keine Rolle spielen.
(NDR)

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