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ROLLINGPLANET gratuliert: Handicap International feiert 40. Geburtstag

Vor langer Zeit startete alles mit ersten Werkstätten in Asien, die Prothesen für Landminenopfer fertigten. Seitdem hat sich viel getan – mittlerweile hilft die Organisation Menschen mit Behinderung in über 80 Ländern.

Die Gründer mit zwei Minenopfern im Kinderalter.
Hier hat alles angefangen: Im Jahre 1982 gründeten die beiden französischen Ärzte Jean Baptiste (l.) und Marie Richardier (r.) die Hilfsorganisation „Handicap International“ im Flüchtlingslager Kao I Dang an der Grenzen zwischen Kambodscha und Thailand. (Foto: Handicap International)

1982 richtete Handicap International (HI) seine ersten Werkstätten in Kambodscha und Thailand ein, in denen Prothesen aus lokal verfügbaren Materialien hergestellt wurden. 40 Jahre später unterstützt die Organisation weiterhin Menschen, die Gliedmaßen verloren haben: Allein zwischen 2017 und 2022 wurden 400.000 Prothesen hergestellt und angepasst. Um auch Menschen in abgelegenen Gebieten erreichen zu können, stellen die Teams heute Prothesen mit Hilfe des 3D-Drucks her.

Im Laufe der Jahre hat Handicap International ihren Aktionsradius auf alle Arten von Behinderungen und auf viele Länder ausgedehnt. Seit ihrer Gründung ist die Organisation in 86 Ländern tätig und begleitet Menschen mit Behinderung und sozial schwache Menschen in den verschiedenen Bereichen ihres Lebens, stärkt ihre Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, erleichtert den Zugang zu Pflege und Bildung und setzt sich für ihre Rechte ein. HI arbeitet mit Hunderten von Partnerorganisationen zusammen. Zwischen 2012 und 2022 haben über 23 Millionen Menschen von den HI-Projekten profitiert.

Friedensnobelpreis für Kampagne gegen Landminen

HI hilft nicht nur den Opfern von Minenunfällen, sondern engagiert sich auch in der Minenräumung und Risikoaufklärung. In den vergangenen fünf Jahren hat Handicap International über 80 Millionen Quadratmeter kontaminiertes Land geräumt und an die Bevölkerung zurückgegeben.

Zwei Männer bedienen eine Minenräumdrohne.

Seit 2019 entwickelt und testet HI Minenräumdrohnen: Eine Innovation für die Zivilbevölkerung.
(Foto: Gwenn Dubourthoumieu/Handicap International)

Um die Zivilbevölkerung zu schützen, führt HI internationale Advocacy-Kampagnen durch. In den 1990er Jahren startete HI zusammen mit fünf anderen Nichtregierungsorganisationen die internationale Kampagne zum Verbot von Antipersonenminen, die 1997 die Unterzeichnung des Ottawa-Vertrags bewirkte. Die Arbeit wurde mit dem Friedensnobelpreis von 1997 belohnt. Danach engagierte sich die Organisation mit einer weiteren erfolgreichen Kampagne federführend für das Verbot von Streumunition. Heute setzt sie sich stark gegen den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten ein.

Hilfe in humanitären Notsituationen

Von Anfang an war die Arbeit im Katastrophenfall ein integraler Bestandteil der Tätigkeit von Handicap International. Die Organisation leistet inklusive humanitäre Hilfe, indem sie andere Akteure anleitet, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und besonders schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen. In den letzten fünf Jahren hat HI zudem 650.000 Nothilfepakete an Menschen mit Behinderung und gefährdete Menschen in Krisengebieten verteilt.

(RP/PM)

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ROLLINGPLANET ist seit 2012 Deutschlands Onlinemagazin für Menschen mit Behinderung und alle anderen. ROLLINGPLANET ist ein Non-Profit-Projekt, realisiert vom Verein Menschen, Medien und Inklusion e.V., München. Mehr über unser Team erfahren Sie hier.

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