Paravan präsentiert sich mit ihrer Fahrschule vom 11. bis 12. November erstmals beim deutschen Fahrlehrerkongress in Berlin. Dabei liegt der Focus, neben den besonderen Bedürfnissen und Erfordernissen der Handicap-Ausbildung, speziell auf den technischen Lösungen für die Ausbildung. Nicht alle Menschen können sich einfach in einen normalen PKW setzen und dort die Prüfung ablegen.
„Oftmals kommen Fahrschulen mit Schülern mit Handicap an ihre Grenzen, hier möchten wir informieren und alternative Ausbildungsansätze und Lösungen aufzeigen“,
sagt der Leiter der Paravan-Fahrschule in Pfronstetten-Aichelau Ralf Buhmann. Zudem kann die Handicap-Ausbildung ein attraktives zweites Standbein für die etablierte Fahrschule vor Ort sein.
Die Fahrlehrer präsentieren Lösungen aus der Behindertenmobilität und bieten zudem Fahrproben im mit dem Fahr- und Lenksystem Space Drive ausgerüsteten Fahrschulfahrzeug auf dem Außengelände. Damit können auch Menschen mit größeren Einschränkungen, wie einer Tetraplegie oder mit sehr geringen Restkräften in den Gliedmaßen, ein Fahrzeug führen, beispielsweise mit Joystick oder Gas-Bremsschieber. Zudem präsentiert das Unternehmen einen Peugeot Rifter für den Einstieg in die Handicapausbildung am Stand 47.
Einschränkung der individuellen Mobilität
Plötzlich querschnittgelähmt, Schlaganfall oder eine neuromuskuläre Krankheit mit fortschreitendem Beschwerdebild – für viele Menschen bedeutet das eine deutliche Einschränkung der individuellen Mobilität. Man kann sich nicht mehr einfach ins Auto setzen und irgendwo hinfahren. Doch das muss nicht sein, es gibt viele Möglichkeiten, ein Auto auf das entsprechende Beschwerdebild anzupassen und individuell umzubauen. Mit einem verkehrsmedizinischen Gutachten, in dem die Anforderungen für das zukünftige Führen eines Fahrzeuges festgelegt sind, können viele Menschen mit Handicap auch weiterhin ein Auto führen. Mit einem entsprechend angepassten Fahrschulfahrzeug können die entsprechenden Prüfungen bzw. Abnahmen abgelegt werden – der Einstieg in eine neue Mobilität, die weiterhin die Teilhabe am Arbeitsleben und am sozialen Leben ermöglicht.

Für die Ausbildung nutzt Paravan einen umgebauten Peugeot Rifter. Selbst der Führerschein für Anhänger kann damit gemacht werden. (Foto: Paravan)
Bereits seit über 15 Jahren bietet Paravan mit ihren Fahrschulen an den Standorten Pfronstetten-Aichelau und Heidelberg eine Fahrschulausbildung für Menschen mit Handicap an. Dass muss nicht immer gleich die komplette Ausbildung sein, oftmals langt auch eine Nachschulung nach einer Erkrankung oder einem Unfall.
„Wir laden dann die Kunden zu uns an den Standort ein und diskutieren Lösungen gemeinsam mit dem technischen Vertrieb und dem TÜV“,
sagt Buhmann. Zumeist ist bereits zu diesem Zeitpunkt ein Kollege vom technischen Vertrieb involviert, der bei der Umsetzung der Fahrlösung berät und Wege zur Finanzierung bzw. Genehmigung des Umbaus bei den Kostenträgern aufzeigen kann. Die theoretische Fahrschulausbildung absolvieren die Kunden zumeist zuhause und kommen dann nur zur praktischen Ausbildung in die Paravan-Fahrschule. Auch eine Ausbildung im Rahmen des begleiteten Fahrens ab 16 oder der Anhängerführerschein können hier erlangt werden.
Ausgestattet für individuelle Bedürfnisse
Die Paravan-Fahrschulflotte ist mit verschiedenen Fahrzeugen ganz individuell aufgestellt. Die Fahrzeuge werden ja nach Beschwerdebild ausgewählt und entsprechend angepasst. Dabei können die Fahrlehrer auf ein umfangreiches Portfolio an individuellen Fahr- und Lenkhilfen zurückgreifen – für jedes Krankheitsbild: Angefangen vom Multifunktionsdrehknauf, Gasring, Handgeräten für Gas und Bremse, Linksgas, Pedalabdeckungen und -erhöhungen bis hin zum Digitalen Fahr- & Lenksystem Space Drive, welches wiederum mit ganz verschiedenen Eingabegeräten an ganz unterschiedlichen Stellen – je nach Bedarf – im Auto platziert werden kann.

Die Bedienelemente des Fahrzeugs können auf nahezu jedes Krankheitsbild angepasst werden. (Foto: Paravan)
Das Angebot auf dem 8. Fahrlehrerkongress in Berlin richtet sich an Fahrschulen, die praktische Fahrausbildungen für Menschen mit körperlicher Behinderung anbieten oder sich mit dem Gedanken tragen, diese Dienstleitung in ihr Portfolio aufzunehmen. Unsere Fahrlehrer vor Ort informieren über verschiedene Fahrlösungen für Fahrschüler mit Handicap. Zudem besteht auch die Möglichkeit einer Kooperation als Partnerfahrschule. Damit kann vom umfangreichen Wissen rund um das behindertengerechte Führerscheinwesen profitiert werden. Die Partner erhalten Unterstützung bei der Abwicklung von Anträgen bei Kostenträgern und bei Fahrlehrerweiterbildungen in der VPA. Zudem bietet Paravan optimale Fahrzeugumbaulösungen und Fahrhilfen für Fahrschulen sowie für Fahrschüler nach der bestandenen Fahrprüfung.
Fahrlehrer zu sein in diesem Bereich ist etwas ganz Besonderes: „Klar ist es manchmal eine Herausforderung, besonders wenn es um die technische Lösung geht oder später um die ungewohnte Anstrengung während der Ausbildung“, berichtet Fahrlehrer Horst Hilsenbeck. „Ist die perfekte Anpassung einmal gefunden, macht es einfach Spaß und motiviert, mit den Kunden gemeinsam diesen Weg zu gehen bzw. zu fahren. Es ist manchmal eine Herausforderung, doch die Menschen haben den unbedingten Willen, ihre mobile Freiheit zurückzuerlangen.“ Eine bestandene Prüfung sei immer ein ganz besonderer Augenblick, denn die erste Hürde ist damit genommen.
(RP/PM)

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