Mittwoch, 25. August 2021: Die ROLLINGPLANET-Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen, Ereignissen und Stimmen des ersten Wettkampftags der Paralympischen Spiele (24. August – 5. September 2021) in Tokio.
Ergebnisse des ersten Tages
Der 1. Wettkampftag der diesjährigen Paralympics endete mit der Rollstuhl-Rugby-Partie zwischen Japan und Frankreich und dem Ergebnis 53:51 für den Gastgeber.
Für Deutschland bleibt es heute bei der Bronze-Medaille von Radsportlerin Denise Schindler. Aktuell steht die Bundesrepublik an Position 22 des aktuellen Medaillenspiegels. Die ersten drei Plätze belegen Australien (6 Gold/1 Silber/ 3 Bronze), China (5/1/2) und das Russische Paralympische Komitee (3/1/2).
Diese Disziplinen stehen morgen auf dem Plan:
https://www.paralympic.org/tokyo-2020/schedule
Bronze auf der Bahn: Radsportlerin Schindler holt erste Medaille

Denise Schindler zeigt nach der Siegerehrung ihre Bronzemedaille. (Foto: Shuji Kajiyama/AP/dpa)
Radsportlerin Denise Schindler hat bei den Paralympics in Tokio Bronze auf der Bahn gewonnen und damit die erste deutsche Medaille bei den Spielen in Japan geholt. Die 35-jährige Münchnerin setzte sich in der 3000-Meter-Verfolgung im Rennen um Platz drei mit 3:55,120 Minuten klar gegen die US-Amerikanerin Clara Brown (4:01,523) durch.
Schon in der Qualifikation war Schindler fast zweieinhalb Sekunden unter dem bisherigen Weltrekord der Australierin Paige Greco und erstmals unter der Schallmauer von vier Minuten geblieben. Da Greco aber mit 3:52,283 Minuten selbst ihre eigene Marke deutlich verbesserte und auch die Chinesin Xiaomei Wang (3:55,781) schneller war als Schindler, reichte es nicht fürs Finale. Im zweiten Lauf verbesserte sie sich erneut um mehr als zwei Sekunden.
Schindler, die als Zweijährige in ihrer Geburtsstadt Chemnitz auf eisigem Weg unter eine Straßenbahn rutschte und ein Bein verlor, holte bei der dritten Paralympics-Teilnahme die vierte Medaille. Nach zweimal Silber und einmal Bronze auf der Straße ist es die erste auf der Bahn.
IPC: Zwei afghanische Para-Athleten an sicheren Ort gebracht
Zwei afghanische Para-Athleten sind nach Angaben des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) aus ihrer Heimat an einen sicheren Ort gebracht worden. Die beiden Athleten würden psychologisch betreut. Ob sie möglicherweise doch noch zu den Paralympics nach Tokio nachreisen werden, ist nicht bekannt.
Am Tag vor Beginn der Spiele hatte das IPC bekannt gegeben, dass wegen der Machtübernahme der Taliban keine afghanischen Athleten in Japan am Start sein werden. Die Flagge Afghanistans wurde bei der Eröffnungsfeier am Dienstag „als Zeichen der Solidarität“ von einem Volunteer ins Stadion getragen.
Videochecks bei den letzten Punkten: Bitteres Aus für Fechter Schmidt

Maurice Schmidt reagiert nach seinem Ausscheiden enttäuscht. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Rollstuhlfechter Maurice Schmidt ist bei seinem Paralympics-Debüt auf die denkbar unglücklichste Art und Weise ausgeschieden. Im Achtelfinale gegen Rio-Paralympicssieger Andrii Demtschuk aus der Ukraine führte der Böblinger schon mit 14:12 und hatte bei den letzten beiden Punkten jeweils nach Studium der Video-Bilder das Nachsehen.
„Es ist schon böse, wenn man so gut dabei ist und die ganze Zeit führt“, sagte der 22-Jährige, wollte die Niederlage aber nicht als Pech bezeichnen.
„Ich war zu nervös und nicht selbstbewusst genug. Ich habe zu viel nachgedacht“,
sagte er.
Er habe direkt gespürt, „dass das seine Punkte waren. Ich hätte einfach eine andere Aktion machen müssen, dann hätte es die Diskussion nicht gegeben.“ Trotzig erklärte Schmidt aber: „Dann muss ich die Medaille eben morgen holen.“ In den Degen-Wettbewerb am Donnerstag geht er als Weltranglisten-Vierter.
Strafpunkte und Schnaps statt Kuchen und Abschlussfeier
Etwa 80 der 133 deutschen Sportlerinnen und Sportler haben gestern an der Eröffnungsfeier der Paralympics in Tokio teilgenommen. Da die Athleten nach ihrem letzten Wettkampf zügig abreisen müssen, werden bei der Schlussfeier wohl deutlich weniger DBS-Sportler dabei sein können. Doch die Leichtathleten haben einen Weg der Kompensation gefunden.
„Leider haben wir keine gemeinsame Abschlussfeier. Also haben wir überlegt, was wir machen“, berichtet Sprinterin Irmgard Bensusan aus Leverkusen: „Normalerweise muss jemand, der etwas vergisst oder zu spät kommt, einen Kuchen mitbringen. Aber vor Tokio durften wir keinen Kuchen essen. Also haben wir begonnen, Strafpunkte zu verteilen. Nach Tokio werden wir mit unserer Trainingsgruppe feiern und für jeden Strafpunkt muss man einen Schnaps trinken“.
Bensusan, die von ihren Teamkollegen „Tante Irmie“ genannt wird, ist der Referee: „Aber leider muss ich auch für jeden Strafpunkt trinken.“ Alkohol war vor und ist während der Spiele bei den Athleten sowieso tabu.
(RP/dpa)

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