Der ROLLINGPLANET Nachrichten-Ticker mit den wichtigsten Ereignissen am Eröffnungstag der Paralympischen Spiele (24. August – 5. September 2021) in Tokio.
Mareike Miller und Michael Teuber tragen die deutschen Fahnen
15.10 Uhr. Die Paralympischen Spiele von Tokio haben offiziell begonnen. Um 22.08 Uhr Ortszeit erklärte Japans Kaiser Naruhito die XIV. Sommerspiele am Dienstag im Olympiastadion für eröffnet. Die Zeremonie ging pandemiebedingt ohne Zuschauer über die Bühne. Deutschland marschierte als 92. von 161 Teilnehmernationen ein. Die Fahne trugen Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und der fünfmalige Rad-Paralympicssieger Michael Teuber. Da afghanische Para-Athleten wegen der Machtübernahme der Taliban fehlen, wurde die Flagge des Landes von einem Volunteer ins Stadion getragen.

Japans Kaiser Naruhito (l.) und IPC-Präsident Andrew Parsons winken den Athleten bei der Eröffnungsfeier zu. (Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpa)
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Wenige Stunden vor dem Start
10 Uhr. Mit einem Jahr Verspätung beginnen heute die Paralympics in der japanischen Hauptstadt. Im Vorfeld hatten viele Athleten Bedenken aufgrund der Corona-Situation im Land. Doch spätestens seit dem Eintreffen am Veranstaltungsort gilt die volle Konzentration dem Wettkampf. Lesen Sie dazu Pandemie-Spiele als Mutmacher und Porträts unserer Goldhoffnungen: Bladejumper, ein nacktes Playboy-Model und der „Außenminister“
„Die Bahn wird brennen“
9.23 Uhr. Der frühere Olympia-Dritte Robert Förstemann ist vor seinem Debüt als Guide bei den Paralympics positiv aufgeregt. „Endlich geht es los“, sagte der 35-Jährige: „Für mich persönlich ist es ein besonderes Highlight, nach zwei Olympischen Spielen jetzt bei den Paralympics dabei zu sein. Wenn wir fahren, wird die Bahn brennen – und es wird ein Kampf um die Medaillen, wie wir ihn noch nie gesehen haben!»
Förstemann wird gleich am ersten Wettkampftag am Mittwoch an der Seite des sehbehinderten Kai Kruse beim 4000-Meter-Zeitfahren auf der Bahn starten. Dabei gilt das Duo im Kampf um die Medaillen aus aussichtslos, am Samstag beim 1000-Meter-Zeitfahren sind die Ambitionen aber größer. „Prinzipiell fährt man immer zu einem Wettkampf, um zu gewinnen“, sagte der Thüringer, der 2008 in Peking bei Olympia dabei war und 2012 in London sogar Bronze im Teamsprint gewann: „Wir werden alles geben, um für uns eine persönliche Bestzeit zu fahren. Bei den Paralympics ist immer alles möglich. Fakt ist: Wir wollen eine Medaille holen.“ Seit 2019 arbeiten die beiden zusammen, bei der WM 2020 holten sie Bronze.
Für Kruse sind es die dritten Paralympics. 2012 startete er noch im Rudern und holte im Vierer mit Steuermann Silber. 2016 gewann der Rostocker im 1000-Meter-Zeitfahren Bronze, damals noch mit Stefan Nimke als Guide. Der war 2004 im Teamsprint Olympiasieger geworden.
„Vergleichbar wie in einem Besuchsraum im Gefängnis“

DBS-Chef Friedhelm Julius Beucher (Foto: Jens Büttner/dpa)
8.54 Uhr. Der deutsche Verbands-Präsident Friedhelm Julius Beucher empfindet die Einschränkungen rund um die Paralympics in Tokio als richtig, aber auch als einschneidend. „Wir sitzen in den Mensen beim Essen vergleichbar wie in einem Besuchsraum im Gefängnis“, sagte Beucher wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier am Dienstag: „Aber diese Einschränkungen muss man machen. Zur Prävention in Sachen Pandemie gibt es keine Alternative. Es fällt viel weg. Aber wenn man fragen würde: Keine Paralympics oder Paralympics mit Einschränkungen, dann wären 99,1 Prozent für Einschränkungen.“
Ausnahme für umstrittenen IOC-Präsidenten Bach
6.14 Uhr. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, ist zur Eröffnungsfeier der Paralympics nach Tokio zurückgekehrt. Der 67-Jährige traf einen Tag vor der am Dienstagabend (Ortszeit) geplanten Eröffnungszeremonie in der japanischen Hauptstadt ein, wie die Organisatoren mitteilten. Bach hatte sich zuvor zu den Olympischen Spielen in Tokio aufgehalten. Er hatte kurz vor seiner Abreise für Kritik gesorgt, als er nach den Spielen auf Tokios Luxuseinkaufsmeile Ginza gesehen wurde. In Tokio herrscht der Corona-Notstand und die Bürger sind angehalten, zu Hause zu bleiben.
Bei seiner erneuten Einreise zur Eröffnung der Paralympics brauchte er laut japanischen Medien nicht in die Quarantäne. Für ihn habe die Regierung eine Ausnahme gemacht, unter der Bedingung, dass sich Bach nur an bestimmten Orten wie der Eröffnungsfeier im Olympiastadion und seinem Hotel aufhält, hieß es in japanischen Fernsehberichten.
(RP/dpa)

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