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NRW: Frauen mit Behinderung sollen im Job besser geschützt werden

Die Interessenvertretung NetzwerkBüro sprach mit Landesarbeitsminister Laumann über weitere Unterstützung von Frauenbeauftragten in Werkstätten.

Die Netzwerk-Vertreterinnen sicherten sich Unterstützung von Landesminister Karl-Josef Laumann (M.).
Die Netzwerk-Vertreterinnen sicherten sich Unterstützung von Landesminister Karl-Josef Laumann (M.). (Foto: Stefan Fercho)

Besserer Schutz vor Gewalt für Frauen in Wohneinrichtungen und Werkstätten: Darüber sprachen die Vertreterinnen des Netzwerks Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW mit dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann.

Anlässlich des Jubiläums „26 Jahre Netzwerk – 25 Jahre NetzwerkBüro“ sowie des Projektstarts von „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt!“ sollte das Gespräch Gelegenheit zum dringend notwendigen Austausch über Wege, Gewalt vorzubeugen und Opfer besser zu unterstützen, teilt der Verein in einer Pressemeldung mit.

Das Projekt „Sicher, Stark und Selbstbestimmt – vernetzt!“ startete am 1. September und wird für drei Jahre vom Land NRW finanziert. Das Ziel sei eine weitere Öffnung der Werkstätten und Wohneinrichtungen. Im Mittelpunkt stünden die Unterstützung für Frauenbeauftragten in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM).

Rückendeckung für Frauenbeauftragte in Werkstätten

Besonders das Amt der Frauenbeauftragten in Werkstätten soll als Anlaufstelle für die Frauen etabliert – und die Frauenbeauftragten in ihrer neuen Rolle und in ihrer Selbstbehauptung gestärkt werden, so das Netzwerk. Deshalb würden sie durch das Projekt in ihrer Vernetzung – ob vor Ort, landesweit oder trägerübergreifend untereinander – unterstützt und mit ihren Anliegen in der Öffentlichkeit vorgestellt.

Schon das Vorläuferprojekt konnte nach Angabe von Netzwerk NRW im Zeitraum von 2018 bis 2021 viele Frauenbeauftragte aus Werkstätten beim Aufbau lokaler Netzwerke mit Frauenberatungsstellen und Gewaltschutz-Angeboten unterstützen. Darauf solle nun aufgebaut werden.

Betretungsverbote wirkten nach

Die vielen Erwartungen an das noch neue Amt der Frauenbeauftragten in Werkstätten und die damit verbundenen Herausforderungen für die gewählten Frauen wurden dem Minister im Gespräch ausführlich vorgestellt und Unterstützungsmöglichkeiten diskutiert. Die Corona-Zeit samt zeitweiligem Betretungsverbot in Werkstätten und längerfristiger Isolierung wäre für viele Frauen und Frauenbeauftragten schwierig gewesen und würden noch nachwirken.
Netzwerk-Sprecherin Gertrud Servos zeigte sich nach dem Gespräch mit Minister Laumann sehr zufrieden und betonte:

„Die Unterstützung bedeutet uns als Netzwerk NRW sehr viel – und stärkt auch den Frauenbeauftragten in diesen Zeiten des Umbruchs den Rücken.“

Projektreferentin Elena Doudis, die im Oktober nach eigenen Angaben beunruhigende Rückmeldungen der Frauenbeauftragten über Budgetkürzungen und interne Blockaden erfahren hatte, betonte nach dem Gespräch viele Gemeinsamkeiten in der Bewertung: „Für uns war es wichtig, dass wir Minister Laumann die Schwierigkeiten vieler Frauenbeauftragten schildern konnten. Auch ihm ist eine starke, unabhängige Interessenvertretung der Frauen in den Werkstätten ein wichtiges Anliegen.“

Über das NetzwerkBüro
Das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung wurde 1995 als ehrenamtliche Selbst- und Interessenvertretung von Frauen gegründet und vertritt die Interessen von Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit und im Land NRW. Mit dem NetzwerkBüro wird seit 1996 Fachexpertise zur Verfügung gestellt und unter anderem Einrichtungen aus Behindertenhilfe oder dem Gewaltschutzsystem beraten.


(RP/PM)

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