Connect with us

Sie suchen ein bestimmtes Thema?

Paralympics-Ticker

Nach Titel im Basketball: Annika Zeyen holt Gold im Zeitfahren

Medaillenregen bei den Radsportlern +++ Tischtennis-Frauen verpassen Medaille +++ Majunke holt mit dem Dreirad das fünfte Gold +++ Rollstuhl-Basketballerinnen erreichen Halbfinale +++ Trotz Sieg: Paralympics-Aus für Deutsche Sitzvolleyballer

Dienstag, 31. August 2021: Die ROLLINGPLANET-Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen, Ereignissen und Stimmen des Wettkampftags der Paralympischen Spiele (24. August – 5. September 2021) in Tokio.

Deutschland macht vier Plätze gut

Unsere Para-Athelen sicherten sich heute zehn Medaillen. Damit steigt Team Deutschland mit insgesamt 5-mal Gold, 6-mal Silber und 14-mal Bronze auf Platz 14 in der Rangliste. Keine Bewegung bei den Top 3: China (62/38/32), Großbritannien (29/23/28) und das Russische Paralympische Komitee (25/16/33) verteidigen ihre Positionen.

Nach Titel im Basketball: Annika Zeyen holt Gold im Zeitfahren

Annika Zeyen hat neun Jahre nach ihrem Triumph im Rollstuhlbasketball die vierte deutsche Goldmedaille bei den Paralympics in Tokio gewonnen – diesmal aber im Radfahren. Die querschnittsgelähmte Bonnerin gewann am Dienstag das Zeitfahren auf der ehemaligen Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji und hatte nach 32:46,97 Minuten rund eine dreiviertel Minute Vorsprung.

Annika Zeyen bei der Siegerehrung

Annika Zeyen (Mitte) freut sich über ihre Gold-Medaille. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

„In zwei verschiedenen Sportarten Gold zu gewinnen, ist unglaublich. Das kann man nicht toppen“, sagte die 36-Jährige, die erst zwei Jahren internationale Handbike-Rennen absolviert: „Das war wirklich ein guter Augenblick, um mein allererstes Zeitfahren zu gewinnen.“ Sie habe das auch nicht erwartet. „Und ich hatte auch das ganze Rennen über nicht das Gefühl, dass es übermäßig gut lief.“ Selbst im Ziel habe sie gedacht, „dass ich bestenfalls Zweite bin.“ Als ihr klar wurde, dass sie gewonnen hat, stieß Zeyen einen spitzen Freudenschrei aus.

Medaillenregen bei den Radsportlern

Ein erfolgreicher Tag auch für weitere deutsche Radfahrer: Kerstin Brachtendorf hat zum Auftakt der Zeitfahr-Wettbewerbe der Radfahrer bei den Paralympics in Tokio gleich zu Anfang eine Medaille für das deutsche Team gewonnen – die 49-Jährige belegte Rang drei. Es war ihre erste Medaille bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme. Die Cottbuserin, die mit einem unbeweglichen Sprunggelenk fährt, hatte bisher einen vierten Platz im Straßenrennen 2012 als beste Platzierung bei den Spielen notiert.

Unglücklich: Multitalent Andrea Eskau hat ihre 16. Medaille überraschend verpasst. Nachdem sie nach der ersten von drei Zeitfahr-Runden noch geführt hatte, wurde die Handbikerin aus Magdeburger mit viereinhalb Minuten Rückstand auf Siegerin Oksana Masters aus den USA Fünfte. In dieser Disziplin hatte die 50-Jährige 2016 Silber und 2012 Gold geholt. Insgesamt hat Eskau, die auch im Winter als Biathletin und Langläuferin startet, schon acht Mal Para-Gold gewonnen.

Andreas Eskau mit Dreirad

Knapp das Siegerpodest verfehlt: Andrea Eskau (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Auch bei den Männern lief es sehr gut: Vico Merklein hat Silber im Zeitfahren gewonnen. Der 44-Jährige aus Berlin arbeitete sich mit dem Handbike in der letzten von drei Runden noch vom vierten auf den zweiten Platz vor. Für den querschnittsgelähmten Nendorfer war es die vierte Paralympics-Medaille nach Gold im Straßenrennen 2016, Silber im Straßenrennen 2012 und Bronze im Zeitfahren 2016.

Fahnenträger Michael Teuber hat zwar seine vierte Goldmedaille hintereinander im Zeitfahren verpasst, kann sich aber mit Bronze trösten. Der 53 Jahre alte Münchner, der 2008 in Peking, 2012 in London und 2016 in Rio in dieser Disziplin triumphiert hatte, belegte am Dienstag Rang drei. Sein Teamkollege Pierre Senska aus Cottbus, der erstmals seit 2008 wieder an Paralympics teilnimmt, wurde Vierter.

Michael Teuber feiert seine Bronze-Medaille.

Michael Teuber feiert seine Bronze-Medaille. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Die beiden Münchner Steffen Warias und Matthias Schindler holen zum Schluss noch zwei zusätzliche Rad-Medaillen für Deutschland. Im Zeitfahren der Klasse C3 wurde Warias am Dienstag Zweiter hinter dem Briten Benjamin Watson und holte Silber. Schindler belegte Rang drei und durfte über Bronze jubeln.

Für den 36 Jahre alten Warias, der zwei Klumpfüße hat, war es die dritte Paralympics-Medaille, nach Gold 2016 und Silber 2012 jeweils im Straßenrennen nun die erste im Zeitfahren. Für den drei Jahre älteren Polizisten Schindler, der inkomplett querschnittsgelähmt ist, war es der erste Start überhaupt in einem Paralympics-Rennen.

Rollstuhl-Basketballerinnen erreichen Halbfinale

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen können weiter von einer Paralympics-Medaille träumen. Durch das klare 57:33 am Dienstag im Viertelfinale gegen Spanien kämpft die Mannschaft um Fahnenträgerin Mareike Miller erneut um den Final-Einzug. Gegner wird am Donnerstag der Sieger der Partie Niederlande gegen Japan sein. In Rio 2016 gewann Deutschland Silber.

„Eine unglaubliche Team-Leistung. Wir sind überglücklich und gehören zu den vier besten Mannschaften der Welt“,

sagte Dennis Nohl. „Jetzt geht es weiter.“ Beste Werferinnen waren einmal mehr Katharina Lang (14) und Miller (13).

Bronze für Para-Kugelstoßer Dietz

Sebastian Dietz hat bei den Paralympics die Bronzemedaille im Kugelstoßen gewonnen. Der unter einer teilweisen Querschnittslähmung leidende Sportler landete am Dienstag mit 14,81 Meter auf Rang drei und konnte somit seinen Sieg in Rio 2016 nicht verteidigen. Gold mit Weltrekord holte der Russe Wladimir Swiridow mit der 16,67 Meter. Auf Platz zwei kam der Tunesier Yassine Guenichi (15,12).

Prothesen-Sprinterin Bensusan holt Silber über 200 Meter

Prothesen-Sprinterin Irmgard Bensusan hat Silber bei den Paralympics gewonnen. Die 30-Jährige kam am Dienstag im Olympiastadion von Tokio in einer Zeit von 26,58 Sekunden hinter der Niederländerin Marlene van Gansewinkel (26,22) ins Ziel. Dritte wurde Kimberly Alkemade (26,80) ebenfalls aus den Niederlanden. Für Bensusan war es nach Rio 2016 bereits die vierte Silbermedaille. Maria Tietze wurde in 28,22 Sekunden Siebte.

Majunke holt mit dem Dreirad das fünfte Gold

Dreirad-Fahrerin Jana Majunke hat bei den Paralympics in Tokio die fünfte deutsche Goldmedaille gewonnen. Die 21-Jährige aus Cottbus, die spastischen Bewegungsstörungen hat, setzte sich nach 36:06,17 Minuten mit mehr als einer halben Minute Vorsprung vor der Australierin Carol Cooke durch.

Jana Majunke mit Goldmedaille

Holte heute die 2. Goldmedaille für Deutschland: Jana Majunke (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Ihre 23 Jahre ältere Vereinskollegin Angelika Dreock-Käser, die nach einem Schlaganfall erstmals bei Paralympics startete, holte Bronze. Majunke hatte 2016 in Rio als 16-Jährige schon Bronze im Straßenrennen gewonnen.

Tischtennis-Frauen verpassen Medaille

Die deutschen Tischtennis-Frauen haben im Mannschaftswettbewerb der Paralympics das Halbfinale deutlich verpasst. Gegen Gold-Anwärter China unterlagen Stephanie Grebe und Juliane Wolf am Dienstag in Tokio ohne Satzgewinn mit 0:2. Sie verloren zuerst das Doppel klar mit 0:3-Sätzen, dann hatte Grebe im Einzel ebenfalls beim 0:3 keine Chance.

Trotz Sieg: Paralympics-Aus für Deutsche Sitzvolleyballer

Die deutschen Sitzvolleyballer sind trotz eines Erfolgs gegen Brasilien in der Vorrunde der Paralympics in Tokio ausgeschieden. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Merten besiegte am Dienstag die Südamerikaner zwar mit 3:1 (25:23, 22:25, 25:19, 25:18), kann nach den Niederlagen gegen den Iran (0:3) und China (1:3) in der Gruppe B aber nicht mehr einen der ersten beiden Tabellenränge erreichen.

Bronze verpasst: Leichtathletik-Teenager Menje wieder Vierte

Merle Menje hat erneut eine Medaille bei den Paralympics knapp verpasst. Nach Rang sechs über 5000 Meter und Platz vier über 800 Meter wurde die 17 Jahre alte Rennrollstuhlfahrerin am Dienstag im Regen von Tokio erneut Vierte. Über 1500 Meter landete Menje in 3:28,64 Minuten hinter der Gold-Gewinnerin Zhou Zhaoqian (3:27,62) aus China, der Schweizerin Manuel Schär (3:28,01) sowie Madison de Rozario (3:28,24) aus Australien.

(RP/dpa)

Alle Nachrichten-Ticker zu den Paralympics

Veröffentlicht auf

ROLLINGPLANET ist seit 2012 Deutschlands Onlinemagazin für Menschen mit Behinderung und alle anderen. ROLLINGPLANET ist ein Non-Profit-Projekt, realisiert vom Verein Menschen, Medien und Inklusion e.V., München. Mehr über unser Team erfahren Sie hier.

Kommentieren

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Werbung
Werbung
Werbung

LESETIPPS

Werbung

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Sport

Der niederländische WM- und EM-Topscorer Mendel Op den Orth verstärkt ab kommender Saison den deutschen Rekordmeister.

Sport

Schwierige Vorbereitungen für das Team aus Frankfurt am Main – neben Problemen mit der Sporthalle hat der dreimalige Deutsche Meister auch mit Abgängen in den Mannschaften zu kämpfen.

Sport

Die Premiere des Multisportevents in Rotterdam gilt als Qualifikation für die Paralympics 2024. Mit elf von 58 Athleten sieht sich Niedersachen vor allem in den BSN-Schwerpunktsportarten Para Badminton und Rollstuhlbasketball gut aufgestellt.

Sport

Der Rollstuhlbasketball-Nationalspieler kommt vom spanischen Erstligisten BSR Valladolid. In den fünf Jahren vor Valladolid holte McCarthy-Grogan mit der University of Texas drei Titel in fünf Jahren. United-Coach Martin Kluck attestiert dem 29-Jährigen Allrounder-Qualitäten. Von Jan Haller