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Lese-Rechtschreib-Störung: Was tun bei Legasthenie-Verdacht?

Manchen Kindern fällt das Schreiben und Lesen leicht, andere machen mehr Fehler und brauchen länger fürs Erlernen. Ab wann es bedenklich wird, lässt sich nicht genau sagen. Im Zweifel gilt: Abklären.

Ein junges Mädchen mit genervtem Gesichtsausdruck vor einer grünen Wand, die eine Schultafel darstellen soll, mit Buchstabensalat.
Hegen Eltern einen Verdacht auf Legasthenie, sollten sie mit Erziehern oder Lehrerinnen das Gespräch suchen und sich anschließend ärztlichen Rat holen. (Foto: Shutterstock)

Problemen beim Erkennen von einfachen Reimen wie Laus auf Maus, Schwierigkeiten beim Wiederholen von Wörtern und beim Nachahmen von Lauten: Hinweise auf eine Legasthenie können sich schon im Vorschulalter zeigen. Meist fällt die Entwicklungsstörung aber erst im Verlauf der Grundschulzeit auf. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.

So ist es zwar normal, dass Kinder beim Schreiben lernen Buchstaben auslassen, vertauschen oder an falschen Stellen einfügen. Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Störung machen diese Fehler aber häufiger und über längere Zeit. Es fällt ihnen außerdem schwer, einzelne Wörter nacheinander zu lesen und den Sinn gelesener Sätze zu verstehen.

Diagnose erleichtert Förderung

Hegen Eltern einen Verdacht auf Legasthenie, sollten sie mit Erziehern oder Lehrerinnen das Gespräch suchen und sich anschließend ärztlichen Rat holen. Unter anderem mit Hilfe standardisierter Tests lässt sich die Störung diagnostizieren. Heilbar ist sie nicht.

Dennoch können betroffene Kinder davon profitieren, wenn die Legasthenie möglichst früh erkannt wird. Es sei einfacher, das Kind zu behandeln und ihm zu einem Lernansatz zu verhelfen, der an dessen Bedürfnisse angepasst ist, begründet der Pädiater und BVKJ-Experte Ulrich Fegeler. „Eltern können ihr Kind unterstützen, indem sie geduldig bleiben und das Selbstbewusstsein stärken.“

Familiäre Vorbelastung ein Risikofaktor

Fünf bis zehn Prozent der Kinder sind Schätzungen zufolge von Legasthenie betroffen, Jungs häufiger als Mädchen. Wodurch die Störung verursacht wird, ist nicht genau geklärt. Ein wesentlicher Faktor scheinen Probleme bei der Verarbeitung von Seh- und/oder Höreindrücken zu sein.

Auch familiäre Vorbelastung spielt häufig eine Rolle: So haben Kinder, bei denen nahe Familienangehörige Legasthenie hatten, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklungsstörung.

(dpa/tmn)

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