Anfang 2021 hat der gehörlose Filmemacher Christopher Buhr im Auftrag des Aktivisten Norbert Pfeuffer den Animationsfilm „Tödliche Ampel“ gedreht. Hier wurde auf die fehlende Verkehrssicherheit an größeren Straßenkreuzungen aufmerksam gemacht. Der Film veranschaulicht, wie das Überqueren von Ampelanlagen bei Grün zur tödlichen Falle für Gehörlosen wird, wenn plötzlich Polizei, Notarzt oder Feuerwehr mit hoher Geschwindigkeit durchfahren und noch dazu eventuell die Gegenfahrbahn benutzen.
Nach der erfolgreichen Pressearbeit von Judit Nothdurft, die ebenfalls das Gehörlosen-Portal Deafservice betreibt, haben mehrere Medien (Print, TV, Social Media) das Thema in Deutschland und in Österreich aufgegriffen, um die Gesellschaft auf die fehlende Barrierefreiheit für Gehörlose aufmerksam zu machen.
Einfache Lösung mit großer Wirkung
Gerade hat Buhr den Fortsetzungsfilm „Lösung für die tödliche Ampel“ veröffentlicht. An der großen Kreuzung am Würzburger Hauptbahnhof präsentieren Norbert Pfeuffer, der sich seit Jahren für die Ampel-Warnblitze engagiert, und Marco Ries, der Entwickler des Warnblitzes, die Lösung. Durch die Montage eines zusätzlichen Blitzlichtes an der Ampelanlage werden Gehörlose auf die, trotz grünen Lichts, durchfahrenden Einsatzfahrzeuge aufmerksam gemacht.
In Deutschland leben 16 Mio. Hörbehinderte, davon sind etwa 80.000 Menschen gehörlos. Um in solchen Verkehrssituationen rechtzeitig zu reagieren, brauchen hörbehinderte und gehörlose Fußgänger visuelle Signale. Darauf möchten Christopher Buhr (Film), Norbert Pfeuffer (Aktivist), Bernd Schneider (Arbeitskreis Bayern Barrierefrei 2023) und Judit Nothdurft (Öffentlichkeitsarbeit) aufmerksam machen.
(RP/PM)

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