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Kunsthalle Osnabrück stellt die Frage: Wessen Freiheit ist die Norm?

Die Ausstellungsreihe „Barrierefreiheit“ rückt inklusive Projekte von Künstlern mit und ohne Behinderung in den Vordergrund, kritisiert aber auch die Ausgrenzung im kulturellen Bereich.

Die Installation „I Felt People Dancing“ der US-amerikanischen Künstlerin Alison O’Daniel ist Teil der Ausstellung „Barrierefreiheit“ in der Kunsthalle Osnabrück.
Die Installation „I Felt People Dancing“ der US-amerikanischen Künstlerin Alison O’Daniel ist Teil der Ausstellung „Barrierefreiheit“ in der Kunsthalle Osnabrück. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Die Kunsthalle Osnabrück stellt in den kommenden Monaten das Spannungsverhältnis zwischen Vielfalt und Ausgrenzung in der Gesellschaft und in der Kunst in den Mittelpunkt. Der Titel der bis zum kommenden Februar laufenden Ausstellungsreihe laute „Barrierefreiheit“, teilte das Museum am Donnerstag mit.

Trotz großer Vielfalt in der Gesellschaft würden viele Menschen ausgegrenzt, nicht alle Menschen hätten dieselben Chancen. Das gelte auch für Kunsthäuser und Museen.

„Nicht alle Menschen haben dort dieselben Chancen und Möglichkeiten, Kunst zu erleben“,

sagte eine Sprecherin.

Das Ausstellungsprogramm ist in zwei Phasen aufgeteilt, die im Juni und November beginnen. Vier große Ausstellungen starten am 26. Juni. Dabei zeigt die Künstlergruppe Slavs and Tatars ihre Arbeit „Ausbildung“ nicht in der Kunsthalle, sondern in einem Osnabrücker Dönerrestaurant. Die Künstler verändern den Blick auf diesen Raum, vermischen die Arbeit im Dönerrestaurant mit Kunst, Gedichten und Texten, ausgehend von der These, dass Verstand und Magen eine Einheit seien.

Die Künstlerin Franziska Goralski in ihrer Installation „Die Blaue Distanz“ als Teil der Ausstellung „Barrierefreiheit“ in der Kunsthalle Osnabrück.

Die Künstlerin Franziska Goralski in ihrer Installation „Die Blaue Distanz“ als Teil der Ausstellung „Barrierefreiheit“ in der Kunsthalle Osnabrück. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Ebenfalls schon ab Samstag zu sehen ist die Einzelausstellung von Alison O’Daniel „I Felt People Dancing“. Dafür arbeitete die US-Amerikanerin mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen aus Osnabrück zusammen. Wegen der Corona-Pandemie konnte sie nicht zur Vorbereitung nach Deutschland kommen.

Die selber unter einer Hörbeeinträchtigung leidende O’Daniel beschäftigt sich mit der Frage, wie es sich anfühlt, manche Informationen nicht zu hören und welche Lücken dadurch entstehen. Ihre Helfer in der Kunsthalle Osnabrück, einem alten Kirchenraum, haben die Geräusche in dem Raum wahrgenommen und ihre Eindrücke in Zeichnungen und Bewegungen festgehalten. Aus diesen Eindrücken hat Alison O’Daniel einen großen Teppich gestaltet, der von Missverständnissen erzählt.

Ausstellungsreihe „Barrierefreiheit“
Veranstalter

Kunsthalle Osnabrück
Hasemauer 1
49074 Osnabrück

Tel.: 0541 / 54 13 23 21
Mail: kunsthalle@osnabrueck.de

Eintritt

Regulär: 5,00 €

Ermäßigt: 3,00 €
(Auszubildende, Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung (70%), Inhaber der artCARD, Mitglieder des Museums- und Kunstvereins)

Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Weitere Informationen und Termine der einzelnen Ausstellungen

https://kunsthalle.osnabrueck.de/de/

 

(RP/dpa)

Veröffentlicht auf

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