Entertainer Harald Schmidt (63) klärt gemeinsam mit einem Psychiatrie-Professor in einem neuen NDR-Podcast über das Thema Depressionen auf. Das digitale Angebot des Senders NDR Info mit dem Titel „Raus aus der Depression“ widme sich Fragen wie „Woran erkenne ich, dass ich an einer Depression leide? Welche Therapien helfen? Welche Auswirkungen hat die Erkrankung auf Familie und Partner?“ Das teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag in Hamburg mit.
Über Depressionen mit Betroffenen, Angehörigen, und vor allem mit Experten zu reden, helfe die Krankheit besser zu verstehen, erläuterte der Sender. Gastgeber Harald Schmidt ist seit mehr als zehn Jahren Schirmherr der Stiftung Deutschen Depressionshilfe.
Hilfestellung für Betroffene
„Beeindruckt hat mich die große Offenheit meiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, die einen, trotz der Krankheit, optimistisch entlassen“, sagte Schmidt laut Mitteilung.
„Mir wurde jetzt noch einmal sehr deutlich, wie wichtig es ist, das Umfeld der Erkrankten zu unterstützen. Ohne Hilfe von außen scheint mir das nur sehr schwer zu schaffen. Im besten Fall bietet der Podcast eine erste Orientierung für Betroffene und auch neue Anstöße, wie Hilfe möglich ist.“
Im Podcast spricht Schmidt mit Betroffenen und fragt, wie es Ihnen geht und wie sie gelernt haben mit einer Depression zu leben.
In Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe wird in jeder Folge ein anderer Aspekt der Erkrankung behandelt. Über Ursachen, Auslöser und Behandlungen klärt Ulrich Hegerl auf, er ist Vorsitzender der Deutschen Depressionshilfe und hat die Senckenberg-Professur an der Psychiatrie der Universität Frankfurt inne: „Depressionen sind eigenständige, schwere Erkrankungen und mehr als eine Reaktion auf schwierige Lebensumstände. Jeder fünfte Bundesbürger erkrankt ein Mal im Leben an einer Depression.“
Seit Dienstag ist der Podcast verfügbar. Sie können alle Folgen kostenlos auf der Homepage des NDR abrufen.
Menschen mit einer Depression waren einer Studie der Stiftung Depressions Hilfe nach während des harten Lockdowns besonders belastet. Obwohl Depressive kaum mehr Angst vor einer Ansteckung hatten als der Durchschnitt (Bevölkerung: 42%, Erkrankte: 43%) , bewegten sie sich weniger (80% zu 62%) und litten mehr unter der fehlenden Tagesstruktur (75% zu 39%).
Die Behandlung war ebenfalls stark eingeschränkt: 48 Prozent der knapp 5.200 Teilnehmer berichteten von abgesagten Terminen durch den Facharzt oder Therapeuten, 13 Prozent sagten einen Arzttermin selbst aus Angst vor einer Ansteckung ab.
(RP/dpa)

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