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Kultur & Lifestyle

„Grenzenlos Kultur“: Inklusion als gesellschaftlicher Alltag

Wie Kunst Unterschiede aufhebt, will das Mainzer Festival im Herbst zeigen. Überlegungen zur Bedeutung von Schönheit und Normalität sowie ein besonderer Osteuropa-Schwerpunkt erwarten die Zuschauer.

Plakat Grenzenlos Kultur 2022
(Foto: Staatstheater Mainz)

Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung präsentiert gleich nach der Sommerpause das Festival „Grenzenlos Kultur“ in Mainz. „Als Mutter aller inklusiven Festivals sind wir seit einem Vierteljahrhundert am Start“, sagte Festivalleiter Andreas Meder am Mittwoch auf der Dachterrasse des Staatstheaters Mainz. Vom 22. September bis 2. Oktober stehen Aufführungen auf der Bühne oder im Freien auf dem Programm, mit Künstlerinnen und Künstlern aus elf Ländern.

Zum Auftakt laden die schottische Tänzerin Claire Cunningham und der amerikanische Performer Jess Curtis in „The Way You Look (at me) Tonight“ zu einer sinnlichen Reise mit einer zentralen Frage fürs Miteinander ein: „Wie sehen wir einander an?“

Überlegungen zur Bedeutung von Schönheit und zu unseren Vorstellungen von Normalität stellen das Theater Hora und das Künstlerinnenkollektiv Henrike Iglesias an: In „Es war keinmal“ werden Märchen zerpflückt, so dass der Frosch sich nicht immer verwandeln muss, sondern auch mal Frosch bleiben darf.

Gastspiele aus Osteuropa

Beim Kultursommer Rheinland-Pfalz setzt das Festival einen besonderen Osteuropa-Schwerpunkt. Dazu gehören Gastspiele aus Belarus, Serbien und der Ukraine sowie ein zweitägiges Symposium über Kunst und Behinderung in Osteuropa.

Im Alltag gebe es immer noch vielfach einen eher mitleidigen Umgang mit Menschen, die nicht der Norm entsprächen, sagte Meder. „Das kann die Kunst aufheben.“ Der Intendant des Staatstheaters Mainz, Markus Müller, sagte, das Theater treibe in vielen kleinen Schritten Zugänglichkeit und Teilhabe voran. Inklusion müsse Teil des gesellschaftlichen Alltags werden – „so dass wir irgendwann kein ‚Grenzenlos-Kultur‘-Festival mehr brauchen, weil es dann völlig selbstverständlich ist, dass alles inklusiv ist.“

(RP/dpa/lrs)

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