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Für mehr Empowerment und Partizipation: Erfahrungen von Familien mit behinderten Kindern in den Reformprozess einbringen

Das Kindernetzwerk e.V. möchte Eltern, die mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen leben, sowie jungen Betroffenen selbst, eine Plattform zum Austausch und zur Abstimmung geben. Die Eingaben sollen in gebündelter Form den Reformprozess des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) voranbringen und zu inklusiven Lösungen beitragen.

Kerstin Held mit ihren Pflegekindern
Kerstin Held mit ihren Pflegekindern (Foto: Farbgelichtet, Linda Grüneisen)

„Hier geht es um sehr viel“, betont die Kindernetzwerk-Vorsitzende Dr. Annette Mund eindringlich, „nämlich darum, denjenigen eine Stimme zu geben, die von der Reform betroffen sein werden. Denn nur dann kann am Ende das Ziel erreicht werden, die Lebenswirklichkeit Betroffener zu verbessern. Dadurch sorgen wir für mehr Empowerment und Partizipation bei den Betroffenen.“

Organisierte Selbsthilfe im „digitalen Denkraum“

Das Kindernetzwerk (knw) vertritt als bundesweiter Dachverband der Selbsthilfe von Familien mit Kindern und jungen Erwachsenen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen rund 900 Selbstvertretungsorganisationen und Einzelmitglieder, darunter mehr als 150 Bundesverbände und rund 200.000 weitere angeschlossene Mitglieder. Das knw steht darüber hinaus mit vielen Dach-, Spitzen-, und Bundesverbänden der Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im engen Austausch.

„Daher wollen wir – dem Wunsch unserer Mitglieder folgend – baldmöglichst einen digitalen Denkraum zur Verfügung stellen und Stimmen aus der Selbsthilfe sammeln und gut gebündelt an das zuständige Ministerium (BMFSF) weitergeben.

Außerdem ist unser Ziel, das komplexe Expert:innenwissen rund um die derzeitige Gesetzeslage und die diskutierten Änderungen, die sich im Laufe des Gesetzgebungsprozesses ergeben, für die organisierte Selbsthilfe aufzubereiten und verfügbar zu machen. Dabei soll ein die unterschiedlichen Selbsthilfestrukturen und Krankheitsbilder übergreifender Wissens-Flow erreicht werden. Die Strukturen der organisierten Selbsthilfe werden dadurch gestärkt und können sich auf Augenhöhe in die gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse einbringen.“,

so das Kindernetzwerk.

„Kinder mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen gehören zu der vulnerabelsten Gruppe unserer Gesellschaft. Sie sind mehr denn je auf einen bedarfsgerechten Reformprozess angewiesen. Durch die Bündelung der Stimmen für die Kinder können wir aktiv auf den bevorstehenden Beteiligungsprozess zur Gesetzgebung einwirken“, betont Kerstin Held, Vorsitzende des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder und wichtige Impulsgeberin des geplanten ThinkTanks.

Kerstin Held ist seit 15 Jahren eine der bedeutendsten Stimmen für die Rechte von Kindern mit Behinderung und wurde jüngst mit der „Goldene Bild der Frau-Auszeichnung“ geehrt. Sie ist außerdem Trägerin der Bundesverdienstmedaille. Als Pflegemutter von vier behinderten Kindern, kann sie die Bedarfe eindrücklich in die Bundespolitik spiegeln. Ein erster Austausch dazu, „wie wir alle erreichen und Zusammen-Denken können,“ findet am 5. Dezember online per Videolink statt. Dr. Annette Mund und Kerstin Held werden in das Thema einführen und die Projektidee des Kindernetzwerks vorstellen.

Zum Ziel dieses Austauschs betont Dr. Annette Mund: „Wir wollen als Kindernetzwerk, Dachverband der Selbsthilfeorganisationen für Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern, unseren Beitrag zum Gelingen des Reformprozesses leisten.“

(RP/PM)

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