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Frau und Dackel warten – Paralympicssieger Martin Fleig hört auf

„Genau der richtige Zeitpunkt“: Der 32-jährige Biathlet und Langläufers verkündet sein Karriere-Ende. Seinen Arbeitgeber dürfte das freuen.

Nach Peking ist Schluss als Para-Biathlet und Langläufer: Martin Fleig. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Martin Fleig schluckte, hielt kurz inne und kämpfte mit den Tränen. Schon beim Abflug zu den Spielen nach Peking hatte der Paralympicssieger von Pyeongchang den Entschluss zum Karriere-Ende gefasst. Doch die öffentliche Verkündung fiel ihm sichtlich schwer.

„Ich habe mich entschieden, meine Karriere nach Peking zu beenden“, erklärte der 32-Jährige, nachdem er über die Biathlon-Langstecke nach acht Schießfehlern nur den 13. und vorletzten Platz belegte. Einmal Silber hatte er in der sitzenden Klasse auf der Mittelstrecke aber gewonnen. Zusammen mit der Ehre, bei der Eröffnungsfeier die deutsche Fahne tragen zu dürfen, war es ein versöhnlicher Abschluss.

„Ich fühle mich sehr wohl damit. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, einen Strich drunter zu setzen“, sagte der Freiburger: „Peking war nochmal ein wunderbares Erlebnis. Und ich bin unfassbar dankbar, dass es nochmal mit einer Medaille geklappt hat.“ Letztmals starten wird er am Sonntag in der Langlauf-Staffel. Und er spekuliert auf eine Medaille zum endgültigen Abschluss: „Da hauen wir nochmal jedes Körnchen raus. Vielleicht reicht es ja.“

„Es gibt so ein paar Ideen“

Seinen größten Erfolg feierte Fleig vor vier Jahren bei den Paralympics in Südkorea, als er über 15 Kilometer Gold holte. 2017 im Biathlon sowie 2019 im Langlauf gewann er dazu den WM-Titel. Die frei gewordene Zeit will er vor allem „meiner Frau und unserem kleinen Dackel widmen. Meine Frau hat sich immer hintenan gestellt. Jetzt ist endlich, endlich Zeit, sie in den Vordergrund zu stellen“, sagte der Verwaltungsfachangestellte: „Und mein Arbeitgeber hat es auch verdient, dass ich ein bisschen sehr viel mehr Energie reinstecke.“

Er selbst wolle künftig „Sport machen, wenn ich will und nicht mehr, wenn ich muss“. Erst wolle er „ein bisschen zur Ruhe kommen“, dann sei es „wahrscheinlich“, dass er dem Sport als Trainer oder Scout erhalten bleibe: „Es gibt so ein paar Ideen. Ich habe schon mit dem Bundestrainer gesprochen.“

(RP/dpa)

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