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Eva Welskop-Deffaa zur neuen Präsidentin der Caritas gewählt

18 Jahre lang stand Prälat Peter Neher an der Spitze, nun übernimmt erstmals eine Frau das Amt. Warum der Vorstandswechsel von Deutschlands größtem Wohlfahrtsverband für Hunderttausende Menschen wichtig ist.

Eva Welskop-Deffaa ist die erste Frau an der Spitze der Caritas. (Foto: Monika Keiler/Deutscher Caritasverband/dpa)

Der größte Wohlfahrtsverband Deutschlands wird künftig erstmals von einer Frau geführt: Bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg wurde am Mittwoch Eva Welskop-Deffaa als Nachfolgerin von Präsident Peter Neher bestimmt. Der Prälat scheidet nach 18 Jahren aus dem Amt.

Die neue Präsidentin ist seit Juli 2017 Vorstand für Sozial- und Fachpolitik im Caritasverband und auch zuständig für die digitale Agenda des katholischen Vereins. Kandidiert hatten auch der Stuttgarter Stadtdekan Christian Hermes und der Vorsitzende des Caritasverbands Trier, Markus Leineweber.

Erste Frau an der Spitze

Die 62 Jahre alte Welskop-Deffaa ist die erste Frau an der Verbandsspitze in der 125-jährigen Geschichte der Caritas. „Mehr als 80 Prozent der Mitarbeitenden der Caritas sind Frauen. Da passt es gut, dass nun auch der Spitze des katholischen Wohlfahrtsverbands eine Frau steht“, sagte sie nach der Wahl.

„Ich freue mich, wenn ich dazu beitragen kann, die Türen der Kirche von innen aufzustoßen.“

Es sei eines der großen Themen der kirchlichen Erneuerung, mehr Frauen den Weg in kirchliche Führungspositionen zu eröffnen.

Forderungen an die Bundesregierung

Welskop-Deffaa wird das Amt Mitte November von Neher übernehmen. Die gebürtige Duisburgerin und studierte Volkswirtin wurde von den in Freiburg und virtuell versammelten mehr als 160 Delegierten des Verbandes für ein Mandat von sechs Jahren gewählt.

Peter Neher

Peter Neher gibt das Amt des Präsidenten des Caritasverbandes nun nach 18 Jahren ab. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Heute wollen Neher und Welskop-Deffaa zum Ende der dreitägigen Versammlung bei einer Pressekonferenz unter anderem Erwartungen und Forderungen an die künftige Bundesregierung formulieren. Zudem soll es um Themen wie die Lage in Afghanistan und die Fluthilfe gehen.

Die Caritas beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 693.000 Menschen in über 25.000 Einrichtungen und Diensten bundesweit. Mehrere Hunderttausend Ehrenamtliche und Freiwillige unterstützen die Arbeit. Der Verein hat Angebote unter anderem in der Gesundheitshilfe, der Kinder- und Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Familienhilfe sowie in der Behindertenhilfe und der Psychiatrie.

(RP/dpa)

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