Die Diversität von Alter, Geschlecht oder Herkunft ist in Kultureinrichtungen in Deutschland noch ausbaufähig. Eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Studie der Initiative kulturelle Integration stellt fest,
„dass das Diversitätsniveau in den verschiedenen Organisationen unterschiedlich ist und Diversität mitunter eine noch nicht gelöste Aufgabe darstellt“.
Der vom Deutschen Kulturrat, Dachorganisation von rund 260 kulturellen Einrichtungen und Verbänden in Deutschland, initiierte Zusammenschluss hat für die Untersuchung zwischen 2018 und 2020 vom Bund geförderte Kulturinstitutionen zur Diversität in ihren Einrichtungen befragen lassen.
So divers sind die Kultureinrichtungen
Diversität wurde der Studie zufolge weit gefasst. Untersucht wurde, inwiefern Menschen in einzelnen Altersgruppen, nach Geschlechtern, mit gesundheitlichen Einschränkungen oder mit Migrationshintergrund in der Arbeit der Einrichtungen berücksichtigt werden.
Mitarbeitende mit Behinderung machen etwa vier Prozent aus, was ungefähr dem Anteil an erwerbstätigen Personen mit Schwerstbehinderungen in der Gesamtbevölkerung entspreche. Fast jeder fünfte Mitarbeitende weist einen Migrationshintergrund auf, was insgesamt noch als unterrepräsentiert bewertet wird.
Der Anteil von Frauen an der Mitarbeiterschaft ist laut Studie mit durchschnittlich 64 Prozent wesentlich höher als der von Männern. Fast jede zweite Organisation empfindet dies als richtig. Bei den Altersgruppen dominieren ältere Mitarbeitende, vier von zehn Beschäftigten sind über 50 Jahre alt. Der Anteil der 30- bis 50-Jährigen liegt leicht darunter. Jüngere Mitarbeitende sind der Studie zufolge unterrepräsentiert.
Das Projekt soll aufzeigen, welchen Beitrag Kultur zur Integration in einem multikulturellen Deutschland leisten kann, und so Thesen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt liefern. Die Initiative will insbesondere Impulse geben für einen offenen gesellschaftlichen Diskurs zur Gegenwart und wichtige Zukunftsfragen stellen. Dazu dienen etwa Stellungnahmen zu Integrationsberichten oder Gesetzestexten oder zu einem neuen Gesellschaftsvertrag.
(RP/dpa)

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