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Der neue M1-iMac im Praxistest: Dünn, bunt und mächtig schnell

Im neuen Design sieht der Rechner nicht nur ganz anders aus als sein Vorgänger – er hat auch technisch zugelegt. Wie schlägt sich der neue 24-Zöller im Arbeitsalltag? Von Christoph Dernbach

Vorne etwas blasser, hinten knallige Farbtöne. Wer mag, kann sich mit den neuen iMac-Modellen bunte Farben ins Büro holen.
Vorne etwas blasser, hinten knallige Farbtöne. Wer mag, kann sich mit den neuen iMac-Modellen bunte Farben ins Büro holen. (Foto: Apple Inc.)

Nach über 15 Jahren ist Schluss. Schluss mit Intel-Prozessoren im iMac und Schluss mit silbernem Aluminium und breiten schwarzen Bildschirmrändern. Mit dem neuen 24-Zoll-iMac wagt Apple technisch und optisch den doppelten Neuanfang.

Der US-Konzern setzt im neuen Modell auf seine Eigenentwicklung. Der neue Hochleistungschip M1 verbraucht überraschend wenig Energie und legt gleichzeitig ein ziemliches Arbeitstempo vor. Außerdem gibt es den iMac nicht mehr nur im bewährten Silberton, sondern auch in Blau, Grün, Rosé, Gelb, Orange und Violett. In einem sanften Ton auf der Vorderseite und kräftigen Farben auf der Rückseite.

Der neue iMac 24 Zoll ist nur 11,5 Millimeter dick – und damit dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Das liegt zum einen am schlanken Motherboard mit dem M1-Chip. Zum anderen greift Apple zu einem technischen Kniff: Die Elektronik des 230-Volt-Netzteils steckt in einem kleinen externen Gehäuse.

Strom und Daten fließen durch einen Kabelstrang

Das wird mit einem farblich passenden, textilumwundenen Kabel an die Rückseite des Bildschirms angebracht – ein Magnet hilft dabei. Durch das Kabel wird nicht nur der Strom transportiert, es dient bei Bedarf auch als Datenkabel. An das weiße Kästchen kann nämlich ein Gigabit-Ethernet-Kabel angeschlossen werden.

Das Netzteil ist gleichzeitig auch der Netzwerkadapter für den neuen iMac. Und dann gibt es noch vier Anschlussbuchsen im USB-C-Format. Zwei davon beherrschen den Thunderbolt-3-Standard.

Das Netzteil ist gleichzeitig auch der Netzwerkadapter für den neuen iMac. Und dann gibt es noch vier Anschlussbuchsen im USB-C-Format. Zwei davon beherrschen den Thunderbolt-3-Standard. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa)

Dieses Design verringert die Wärmeentwicklung im Gehäuse und erlaubt den Einbau kleinerer Lüfter. Die aktive Kühlung haben wir im Test weder beim Filmschnitt mit Final Cut Pro noch bei der Stapelbearbeitung von Fotos im RAW-Format in Adobe Photoshop zum Quirlen gebracht. Erst bei aufwendigen Benchmark-Testläufen springen sie an, sind dabei aber so leise, dass man schon sehr genau hinhören muss.

Im Praxistest begeistert das 4,5-K-Retina-Display. Dass sich auf dem Bildschirm 11,3 Millionen Pixel und mehr als eine Milliarde Farben darstellen lassen, kommt vor allem bei der Foto- und Videobearbeitung zur Geltung. Voraussetzung ist ein Programm, das die 10-Bit-Farbtiefe unterstützt, etwa das aktuelle Photoshop oder Apples Vorschau.

Mehr Helligkeit, weniger Anschlüsse

Mit einer Helligkeit von 500 Nits spielt der neue iMac in einer Klasse mit den ehemals viel teureren Profigeräten iMac Pro und iMac 5K aus der Intel-Ära. Bei den Anschlüssen haben die Intel-Modelle aber noch die Nase vorn. Im iMac Pro, der in diesem März aus dem Programm genommen wurde, stecken viele schnelle Thunderbot-3-Buchsen, an denen man bis zu vier externe 4-K-Displays anschließen konnte.

Dem neuen 24-Zoll-iMac wurden nur zwei Thunderbolt-Anschlüsse spendiert, über die aber die volle USB-4-Geschwindigkeit von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde erzielt werden kann. Die eingebaute Grafik unterstützt ein externes Display – immerhin mit einer Auflösung bis zu 6K (5.760 zu 3.240 Pixel). SD-Karten von Kameras können leider nur mit einem externen Adapter eingelesen werden.

Neue Technik für bessere Video-Konferenzen

Viel relevanter als die Anzahl der Thunderbolt-Buchsen dürfte für viele Anwenderinnen und Anwender die technische Qualität der eingebauten Video-Kamera sein. Hier bietet Apple endlich Full-HD-Auflösung (1.920 zu 1.080 Pixel) an. Im Zusammenspiel mit dem Image-Signal-Prozessor aus dem M1-System steigert das die Bildqualität in Videokonferenzen enorm – auch ohne Profi-Beleuchtung.

Endlich Full HD: Apple folgt der neuen Zeit und baut im neuen iMac bessere Kameras für mehr Bildqualität während der Videokonferenz ein.

Endlich Full HD: Apple folgt der neuen Zeit und baut im neuen iMac bessere Kameras für mehr Bildqualität während der Videokonferenz ein. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa)

Im Test bekamen die Kolleginnen und Kollegen in Videokonferenzen die bessere Bildqualität mit – auch wenn sie gar nicht wussten, dass ein neuer iMac getestet wird. Ihnen fiel sofort die höhere Auflösung des Videobildes und die bessere Beleuchtung im Gegenlicht auf.

Auch bei der Audio-Qualität hat Apple nachgebessert. Drei miteinander verbundene Mikrofone stecken nun im iMac. Sie übertragen die Stimme natürlich und klar und können auch störende Hintergrundgeräusche ausblenden. Mehr Wumms hat auch das eingebaute Soundsystem mit sechs Lautsprechern, Spatial Audio, Dolby Atmos und einem nach unten abstrahlenden Bass.

Mehr drin kostet auch mehr – deutlich mehr

Apple bietet den neuen 24-Zoll-iMac mit 256 GB Speicherplatz ab knapp 1.450 Euro an. Ein Einstiegsmodell wird wie das neue MacBook Air mit 8 CPU-Kernen und 7 Grafik-Kernen (GPU) angeboten. Die besser ausgestatteten Modelle haben 8 Grafikkerne. Das billigste Modell verzichtet zudem auf zwei zusätzliche USB-3-Anschlüsse (USB-C), den im Netzteil integrierten Ethernet-Port sowie den Fingerabdrucksensor Touch ID auf der mitgelieferten Tastatur.

Sieben Farben stehen beim neuen iMac zur Auswahl.

Sieben Farben stehen beim neuen iMac zur Auswahl. (Foto: Apple Inc.)

Außerdem ist der Einstiegs-iMac nur in Blau, Grün, Rosé und Silber zu haben, nicht in Gelb, Orange und Violett. Die richtig bunten Farben gibt es erst bei den iMac-Modellen ab 1.670 Euro.

Möchte man statt 256 doch lieber 512 GB Speicherplatz haben, steigt der Preis auf knapp 1.900 Euro. Man kann das System bis zu zwei Terabyte Speicherplatz aufrüsten. Damit steigt aber der Preis auch auf stolze 2.820 Euro.

Doppelter Arbeitsspeicher ist eher ein Thema für die Zukunft

Das hier besprochene Testgerät ist mit üppigen 16 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet – macht 230 Euro Aufschlag. Wirklich gebraucht wurde das im Test aber nicht. Wer einen neuen iMac viele Jahre nutzen will, sollte vielleicht doch diesen Aufschlag in die Zukunftssicherheit des Systems investieren. Eine nachträgliche Aufrüstung wird nicht möglich sein.

Im Vergleich zum Mac mini und MacBook Air ist der neue iMac nicht die billigste Option, in die Ära des neuen Superchips M1 einzusteigen. Beim Mac mini ist das schon ab 800 Euro möglich (ohne Display, Tastatur und Maus). Das MacBook Air mit dem M1 ist ab 1.130 Euro zu haben. Wer sich für den neuen iMac entscheidet, bekommt dafür aber ein herausragendes Display und eine bessere Kamera für Videokonferenzen.

Und wer sich beim Bestellen traut, statt des gewöhnlichen Silbertons seine frische Farbe auszuwählen, bekommt einen echten Hingucker auf den Schreibtisch.

(RP/dpa)

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