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Paralympics

Das sind unsere Teilnehmer für Tokio

Der Deutsche Behindertensportverband nominiert 134 Athletinnen und Athleten aus 18 Sportarten für die Spiele in Japan.

Plakat mit dem deutschen paralympischen Team.
(Foto: picture alliance)

Das Warten hat ein Ende: 134 Athletinnen und Athleten sind vom Deutschen Behindertensportverband für die Paralympics in Tokio nominiert worden. Diese machen sich erstmals als Team Deutschland Paralympics auf den Weg zu den Spielen und wollen vom 24. August bis 5. September in Japan für Furore sorgen. Präsentiert wurden die Ergebnisse der Nominierungskommission 36 Tage vor der Eröffnungsfeier bei einer digitalen Pressekonferenz im Ottobock-Hauptsitz im niedersächsischen Duderstadt.

Zum 134-köpfigen Aufgebot (58 Athletinnen, 76 Athleten) hinzu kommen zwei Guides in der Para-Leichtathletik sowie ein Pilot im Para-Radsport. Begleitet werden die Sportler von weiteren 119 Personen aus dem Funktionsteam, darunter Trainer, Ärzte und Betreuer. Insgesamt werden bei den verschobenen Paralympics in Tokio bis zu 4.400 Sportlerinnen und Sportler aus rund 160 Nationen erwartet, die um Medaillen und Bestleistungen kämpfen. Mit Para-Badminton und Para-Taekwondo feiern zwei Sportarten paralympische Premiere. Die deutschen Farben werden durch sechs Athletinnen und Athleten beim Para-Badminton vertreten sein, die Qualifikation im Para-Taekwondo glückte nicht.

Das Team Deutschland Paralympics wird in 18 der 22 Sportarten am Start sein, darunter erstmals auch im Para-Boccia, obwohl die Sportart bereits seit 1984 Teil des paralympischen Programms ist. Angeführt wird das deutsche Team vom zweimaligen Weitsprung-Paralympics-Sieger Markus Rehm, der vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas noch um einen Olympia-Start kämpft.

43 Debütanten in Tokio

Dr. Karl Quade, der bereits zum 13. Mal als Chef de Mission des deutschen Teams zu den Spielen reist, blickt gespannt auf die Paralympics in Tokio.

„Wir haben trotz schwieriger Bedingungen durch die Corona-Pandemie, die Verschiebung der Spiele sowie die komplexe Qualifikation wieder eine schlagkräftige Mannschaft nominieren können. Natürlich werden wir völlig andere Spiele erleben mit vielen Einschränkungen und weniger Miteinander. Besonders fehlen wird sicherlich die Fröhlichkeit und Herzlichkeit im Paralympischen Dorf sowie die Atmosphäre in den Wettkampfstätten, die gerade die paralympischen Athletinnen und Athleten in dieser Form meist nur bei den Spielen erleben“,

sagt Quade und fügt an: „Trotz allem werden wir vor Ort unglaubliche Leistungen sehen von bestens vorbereiteten Athletinnen und Athleten. Wir hoffen, dass auch unsere Sportlerinnen und Sportler auf den Punkt das persönliche Maximum abrufen und unsere Mannschaft ihren Platz unter den Top-Nationen des Para Sports festigen kann.“

Freuen sich auf die Spiele in Tokio (v.l.n.r.): Dr. Karl Quade (Chef de Mission), Léon Schäfer (Para-Leichtathlet), Friedhelm Julius Beucher (DBS-Präsident)

Freuen sich auf die Spiele in Tokio (v.l.n.r.): Dr. Karl Quade (Chef de Mission), Léon Schäfer (Para-Leichtathlet) und Friedhelm Julius Beucher (DBS-Präsident) (Foto: DBS)

Insgesamt 43 Athletinnen und Athleten feiern paralympische Premiere, die meisten Debütanten gibt’s im Para-Schwimmen – für acht von elf deutschen Schwimmerinnen und Schwimmern sind es die ersten Spiele. Jüngste Teilnehmerin des Team Deutschland Paralympics ist Para-Leichtathletin Lise Petersen mit 16 Jahren, die älteste ist Para-Dressursportlerin Heidemarie Dresing mit 66 Jahren. Erfahrenste Athletin ist Speerwerferin Martina Willing. Die 61-Jährige feierte 1992 in Barcelona ihre Paralympics-Premiere und wird in Tokio ihre achten Spiele erleben. Für Para Radsportler Michael Teuber wird es die sechste Teilnahme sein.

„Hoffen auf neuen Schwung für paralympische Bewegung“

Angeführt wird die 275-köpfige deutsche Delegation von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.

„Wir biegen auf die Zielgerade auf der Road to Tokyo ein. Fünf Jahre und damit ein weiteres Jahr haben die Athletinnen und Athleten auf dieses große Highlight verzichten müssen, fünf Jahre mussten wir auf diese besondere Strahlkraft des drittgrößten Sportevents der Welt warten. Wir hoffen, dass auch diese Spiele neues Feuer entfachen und der paralympischen Bewegung noch mehr Schwung verleihen. Denn trotz aller positiver Entwicklung ist die Aufmerksamkeit für den Para Sport längst keine Selbstverständlichkeit und wir müssen noch immer dafür kämpfen, dass unsere Athletinnen und Athleten die Wahrnehmung erhalten, die sie aufgrund ihrer Leistungen einfach verdienen – als Spitzensportler, Mutmacher und als Vorbilder für Menschen mit und ohne Behinderung“,

betont Beucher. „Neben Gesundheit für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen wir uns, dass Olympia und Paralympics als besondere Spiele in Erinnerung bleiben. Und beim Rückblick statt eines Virus die sportlichen Leistungen dominieren. Wir gratulieren allen nominierten Athletinnen und Athleten und wünschen ihnen viel Erfolg, denken aber auch an diejenigen, die diesmal aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen. Der Vorteil: Bis Paris 2024 sind es nur noch drei Jahre.“

Das Team Deutschland Paralympics fiebert den Spielen und dem sportlichen Vergleich mit der Weltspitze entgegen. „Ich freue mich riesig, nun nominiert zu sein und damit den Blick voll fokussiert Richtung Tokio zu richten. Die Vorbereitung läuft schon auf Hochtouren, aber jetzt wird es erst richtig greifbar. Ich blicke mit Gänsehaut und Vorfreude auf die richtig großen Momente mit dem Traum einer Medaille“, sagt Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller. Auch Para-Leichtathlet Léon Schäfer kann den Beginn der Spiele kaum erwarten: „Es erfüllt mich mit Ehre und Stolz, bei den Spielen für Deutschland an den Start zu gehen. Ich habe die vergangenen fünf Jahre hart gearbeitet, um all diejenigen, die mich unterstützt haben und an mich glauben, stolz zu machen.“

Alle deutschen Teilnehmer finden Sie auf der Seite des DBS.

(RP/PM)

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