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Behindertenrat trifft Lauterbach: Kommt der Aktionsplan für ein barrierefreies Gesundheitswesen?

Im Gespräch der DBR-Vertreter mit dem Bundesgesundheitsminister ging es neben der Barrierefreiheit von Arztpraxen auch um die Akademisierung von Physiotherapieberufen.

Trafen sich in Berlin: (v.l.n.r.) Sigrid Arnade, Bundesminister Karl Lauterbach, Anieke Fimmen, Martin Danner, Michaela Engelmeier, Martina Puschke, Dorothee Czennia
Trafen sich in Berlin: (v.l.n.r.) Sigrid Arnade, Bundesminister Karl Lauterbach, Anieke Fimmen, Martin Danner, Michaela Engelmeier, Martina Puschke, Dorothee Czennia (Foto: Bundesministerium für Gesundheit)

Am 18. Oktober 2023 soll mit einer Auftaktveranstaltung die Erarbeitung eines Aktionsplans für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen starten. Dies kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Gespräch mit DBR-Vertretern am 7. September 2023 in Berlin an. Für dieses Vorhaben, das bereits im Koalitionsvertrag der Ampelparteien angekündigt wurde, habe sein Haus eine Projektgruppe eingerichtet. Nach der Auftaktveranstaltung koordiniere ein Steuerungskreis den weiteren Prozess, so dass der Aktionsplan im Sommer 2024 finalisiert werde.

„Von DBR-Seite haben wir verdeutlicht, dass die partizipative Erarbeitung des Aktionsplans in der Steuerungsgruppe ernst genommen werden muss,“

berichtet die Vorsitzende des DBR-Sprecherinnenrats, Sigrid Arnade. „Außerdem haben wir grundsätzliche Anforderungen an einen Aktionsplan benannt und betont, dass wichtige legislative Vorhaben vom Aktionsplan zu trennen sind, um sie noch in dieser Legislaturperiode abzuschließen.“

Handlungsbedarf bei nicht barrierefreien Arztpraxen

Ferner kritisierte der DBR die fehlende Barrierefreiheit, vor allem bei Arztpraxen. Hier hat laut Arnade auch der Bundesgesundheitsminister großen Handlungsbedarf gesehen, ähnlich wie bei Fragen der digitalen Barrierefreiheit, der Transparenz und der Versorgungssicherheit.

Angesprochen auf die Akademisierung der Physiotherapieberufe sagte Lauterbach, es solle nur eine Teilakademisierung geben, so dass die Berufsfelder nach wie vor blinden und sehbehinderten Menschen ohne akademischen Abschluss offen stünden.

„Wir haben weitere Problemfelder angesprochen wie das Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG), die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD), die Lücken bei der Assistenz im Krankenhaus und den schleppenden Ausbau der Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB) und werden dazu weiter mit der Arbeitsebene im Gespräch bleiben,“

erklärt die Sprecherinnenratsvorsitzende. „Auf mich hat der Minister den Eindruck gemacht, dass ihm die angesprochenen Themen wichtig sind und er sie lieber heute als morgen anpacken und lösen will,“ so Arnade abschließend.

(RP/PM)

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