Die nordrhein-westfälische Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte Claudia Middendorf erlebt geteilte Reaktionen auf die anstehenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen. „Ich erlebe es jetzt immer noch, dass viele einfach auch sagen, die Maskenpflicht muss noch Bestand haben“, sagte Middendorf. Andererseits würden auch viele Patienten finden, dass sie durch die Impfungen geschützt seien und nun die Normalität zurückkommen könne. Die Maskenpflicht läuft zum 2. April in vielen Bereichen wie Schulen und Geschäften aus.
Bereits vor einigen Tagen hatte Middendorf erklärt: „Viele Angehörige von Bewohnerinnen und Bewohnern in Wohnheimen haben sich in der letzten Zeit hilfesuchend an mich gewandt und mir berichtet, dass sie ihre Eltern, Kinder oder Partner derzeit nicht besuchen dürfen. Viele Einrichtungsleitungen verwehren ihren Bewohnerinnen und Bewohnern trotz der Lockerungen der Maßnahmen die Möglichkeit, besucht zu werden. Aus einigen Einrichtungen wurde mir sogar gemeldet, dass weiterhin das Verlassen des Wohngebäudes verboten sei. Gerade für Menschen mit Behinderungen sind diese Einschränkungen nicht nachvollziehbar. Das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe darf nicht missachtet werden.“
Das größte Thema während der Pandemie war aus der Sicht von Middendorf die Einsamkeit der Patientinnen und Patienten. Die Isolierung von Menschen in Einrichtungen und von gefährdeten Menschen zuhause sei das größte Thema gewesen, sagte sie. Grundsätzlich wünsche sie sich, dass Politik und Gesellschaft „inklusiver werden, inklusiver denken“.
(RP/dpa/lnw)

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