Steffen Helbing befindet sich erneut im Hungerstreik. Seit heute hat Helbing das Pagodenzelt gegenüber des Bundeskanzleramts in Berlin wieder bezogen. Auf seinem Instagram-Account teilt der Behindertenaktivist mit, dass er ab sofort die Protestaktion fortsetzt, da Politiker seine Forderungen nicht umgesetzt hätten und er mit dem ausgehandelten Koalitionsvertrag unzufrieden sei. Bereits im Oktober trat der 51-Jährige für zwölf Tage in den Hungerstreik (ROLLINGPLANET berichtete).
Wie ROLLINGPLANET bei einer Umfrage in der Gehörlosen-Community erfuhr, ist der erneute Protest von Helbing aufgrund des eher positiv gewerteten Koalitionsvertrags schwer umstritten.
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Das sind die Forderungen von Helbing:
- Recht auf Kommunikationsassistenz im privaten Bereich in Form von Schreibkorrekturen
- Gleichhohes Gehörlosengeld von 1.185 Euro in allen Bundesländern
- Projekte für Menschen mit Hörbehinderung fördern
- Bedingungslose und einkommensunabhängige Kostenübernahme für Kommunikationsassistenz oder Gebärdensprachdolmetscher zum Zugang zu öffentlicher, politischer und kultureller Teilhabe
- Recht auf Kommunikationsassistenz für private Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
- Fonds aus staatlichen Geldern zur Absicherung der Kommunikation mittels Dolmetschenden
- Recht auf Bildung in allen Lebenslagen ohne kommunikative Barrieren
Das Interesse für Helbings Aktion ist groß: Innerhalb kurzer Zeit verzeichnete das Video auf Instagram rund 14.000 Aufrufe.
(RP)
Lesen Sie auch das ROLLINGPLANET-Interview mit Steffen Helbing: Warten auf Olaf Scholz – Helbing will seine Aktion erst beenden, wenn der vermutlich nächste Bundeskanzler mit ihm spricht.

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